Der Arhat MichedpaJinasagara

Jinasagara ist der Aspekt der geheimen Verwirklichung des Avalokitshvara

Mitrajoki

Mahasiddha Mitrajoki Ausschnitt aus einem Thanka

Jinasagara

Jinasagara Ausschnitt aus einem Thanka

Die dreizehn reinen Visionen des Meister Tagphu

Die dreizehn Reinen Übertragungen des Meister Tagphu

Avalokiteshvara JinasagaraJinasagara

Jinasagra, der geheime Aspekt des Avalokiteshvara

Jinasagara

Avalokiteshvara Jinasagara

In der Blütezeit des Indischen Buddhismus wirkte der Mahasiddha Mitrajoki. Er gehörte dieser Tradition der Yogis an, die weniger in der klösterlichen Gemeinschaft der buddhistischen Hochschulen lebten, sondern irgendwo in der Wildniss oder unter gewönlichen Menschen weilten und ihre Yogas übten. Es ist schwer zu sagen, wann genau er lebte, weil die Daten auseinander gehen und den Mahasiddhas eine lange Lebenszeit zugeschrieben wurde. Jedenfalls wurde er im elften Jahrhundert vom tibetischen Übersetzer Trophu Lotsava nach Tibet eingeladen, wo er wohl nur eine kurze Zeit weilte. Aber so kamen seine Lehren nach Tibet.

Meister Mitrajoki schuf eine grosse Zahl von Praxistexten und Einweihungen, die in der grossen Mitrasammlung mit über hundert Gottheiten vereint sind. Diese Überlieferungen gehen auf den Mahasiddha Abikaragupta zurück, einem Schüler von Naropa, der zwei Generationen vor Mitrajoki lebte. Abikaragupta verfasste eine Sammlung von Einweihungssystemen, welche ihn Vajrayogini in Visionen lehrte, die unter dem Namen Ozeangleiche Sammlung bekannt wurde. Mitrajoki vereinte Teile dieser Sammlung und eigene Visionen zur Mitrasammlung. Seine Hauptpraxis war diejenige des Jinasagara, mit dieser Praxis erlangte er den Zustand des Mahamudra.

Jinasagra, in tibetisch Gyalwa Gyatso ist ein Aspekt des Buddha Avalokitshvara in der Tradition des Höchsten Yogatantra. Er ist dessen Aspekt der geheimen Verwirklichung und wird in der Vater-Mutter-Form, das heisst als Yab Yum verehrt. Er ist zweiarmig, seine Gestalt ist weiss, die Gefärtin ist rot.

Dementsprechend gilt der weisse, vierarmige Avalokiteshvara, mit Mala und Lotus als dessen äussere Form. Es gibt eine weitere Form des Jinasagra, in dieser Form ist sein Körper rot und er hat vier Arme. Diese Übertragung stammt aus der Ratnasambhavasammlung.

Im achtzehnten Jahrhundert, zur Zeit des Absolutismus in Europa und der französischen Revoution wirkte in Tibet der Grosse Meister Lobsang Chöky Wangchuk, auch bekannt als Meister Garwang (1775-1798). Er war der zweite Tulku der Tagphu Linie. Er, und schon sein Vorgänger, Meister Tempe Gyaltsen, auch bekannt als Matisara, waren grosse Anhänger der Tara und schufen viele Praxis- und Verehrungstexte.

So gross war Meister Garwangs Verehrung der Tara, dass sie ihm selbst erschien und ihn in die Lehren des Mahasiddha Mitrajoki einführte. Aus dieser Begegnung entstand die Tradition der Chittamani-Tara.

Einst meditierte er auf dem Kasarpani-Berg und wurde in eine reines Dakiniland entrückt. Dort traf er Meister Mitrajoki selbst. Hier erhielt er die Übertragung des Jinasagara. Alle diese Lehren sind in den dreizehn reinen Übertragungen des Meister Tagphu enthalten. Das ist ein Einweihungzyklus in dem, neben all den anderen Gottheiten welche in Beziehung mit Tara stehen, auch der Meister Mitrajoki verehrt wird, sowie dessen Haupt-Praxisgottheit Jinasagara in der Form des inneren Avalokiteshvara, mit dreizehn Gottheiten.

Lodrö Rinpoche gibt uns die seltene Einweihung in den äusseren Aspekt des Avalokiteshvara. Diese Form wurde von späteren Meistern, zum Beispiel von Meister Gungthang Tempe Dröme (1763-1823) in Sadhanas und Einweihungstexten weiter verehrt und beschrieben. Der Text, den Lodrö Rinpoche für die Einweihung verwendet, wurde von Meister Damtsig Dorje (1781-1854), einem Schüler von Gungthang Tempe Dröme geschrieben.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama betont immer wieder, dass es von grosser Bedeutung sei, eine Form des Avalokiteshvara zu verehren. Buddha Avalokiteshvara ist die Verkörperung des grossen Mitgefühls. Aus dem Mitgefühl entstehen Bodhicitta und die Bodhisattvas und nur aus den Bodhisattvas entstehen vollerleuchtete Buddhas. Aus den Buddhas entstehen Hörer (Shravakas) und einsame Verwirklicher (Pratjekabuddhas).