Kadiravanitara

Tara ist die Mutter aller Buddhas. Sie verkörpert höchste Weisheit, Kraft und allumfassendes Mitgefühl.
Bittgebet an Tara


Als Kadiravani Tara
ist sie die Göttin aus dem kostbaren Kadirawald. Sie wird mit zwei Begleiterinnen dargestellt

Wunscherfüllende Insel

Das Kronjuwel der Weisen

Devas, Lakshmis Gemahl, Brahma, aus Gold geboren,
Brihaspati, Ganesh und Siva,
Surya und mehr - Kronjuwelen hunderter Götter
verehren Ihren Fusslotus, - zu Taras Füssen verneige ich mich

Durch die Magie des Mitgefühls des grossen Mitleidvollen,
erscheinen die Sieger der drei Zeiten, Weisheit, Mitleid und
Macht, in der lieblichen Form der Göttin des Handelns,
die vor allem Mangel schützt, - zu Füssen der Tara verneige ich mich

Auf einem Lotussitz, für reines Verständnis der Leerheit, thront sie,
smaragdfarben, mit einem Gesicht und zwei Armen, in der vollen Blüte der Jugend,
das rechte Bein aussen, das linke einwärts gebeugt,
Methode und Weisheit vereinend, - vor Dir werf ich mich nieder.

Mit üppigem Busen, unbefleckter Freude Schatz,
auf dem Antlitz ein Lächeln, strahlend wie der volle Mond
Du Mutter mit ruhigen, weiten Augen voll Mitleid,
Schönheit des Khadira-Waldes, - vor Dir verneige ich mich.

Wie der ausgestreckte Zweig eines himmlischen Türkis-Baumes,
zeigt Deine zarte Rechte die Geste des Gebens,
und lädt die Weisen zum Fest
der höchsten Siddhis, - vor Dir werf ich mich nieder.

Deine Linke gewährt Zuflucht, sie zeigt die drei Juwelen.
"Ihr Leute, die ihr Gefahren seht von hunderterlei Art,
fürchtet euch nicht, geschwind werd ich euch erretten".
So verheisst sie es klar, - vor Dir werf ich mich nieder.

Beide Hände deuten mit blauen Utpalablumen:
"Samsarische Wesen! haftet nicht an weltlichen Vergnügen,
tretet ein in die Stadt der grossen Befreiung!"
Wie Stösse zum Ansporn, - vor Dir verbeug ich mich.

Amitaba, rot wie Rubin hält im Mudra der Meditation die Almosenschale voll Nektar,
als Schmuck Deiner Krone gewährt er die Siddhi
der Todlosigkeit, die Yama besiegt, - vor Dir beug ich mich.

Von den Erbauern des Himmels, Verdienst und Weisheit,
geschaffen, schmücken Dich unschätzbar, wunscherfüllende,
himmlische Juwelen, zu bezaubernden Geschmeiden vereint,
über und über - vor Dir werf ich mich nieder.

Wie ein Smaragdgebirge von Regenbogen umspielt,
ist Deine Gestalt in himmlische Seide gekleidet,
Deine liebliche wendige schlanke Hüfte,
trägt ein Kleid aus Pancalika, - vor Dir verbeug ich mich.

Zu Deiner Rechten, Marici vom Asoka,
friedvoll, golden, Sonnenlicht strahlend,
zu Deiner Linken, Ekajata, blau wie der Himmel, zornvoll, doch
anziehend und strahlend, oh Schöne, - vor Dir neige ich mich.

Kundig in Liedern und prachtvollen Tänzen,
weisse Schirme, Wedel, Vinas, Flöten haltend,
unzählbar, erfüllen Göttinnenscharen, den Raum
und bringen Dir Gaben dar, - Verehrung sei Dir.

Lakshmi, Saci, Parvati und tausende andere
reizende, unsterbliche Töchter der Götter,
können sich kaum mit Deinen Dienerinnen messen,
Du Göttin in lieblicher Form, - Ehre sei Dir.

Aus den weiten Wolken Deines Mitgefühls,
erschallt der Donner des Brahma Klangs Deiner süssen Stimme,
und geschickt lässt Du den Schauer des achtfachen Dharma
auf die Erde Deiner SchülerInnen regnen, - Ehre sei Dir.

Ozeangleicher Tugendschatz, alles Erkennbare siehst Du,
wer könnt Dich beschreiben ganz wie Du bist,
Dein Geist hat die zehn Kräfte ungetrübter Wahrnehmung,
Mutter vollkommen in Weisheit, - Ehre sei Dir.

Du hast Frieden gefunden, doch von Mitgefühl geleitet,
ziehst Du geschwind mit Mitleidvoller Hand,
fühlende Wesen aus dem Meer des Leidens,
Mutter vollkommen in Güte, - Ehre sei Dir.

Dein Befrieden, Mehren, Überwinden, und zornvolles Handeln
sind wie die Gezeiten des Meeres, niemals spät
Du tust sie mühelos und in stetigem Fluss.
Mutter vollkommen im Tun, - Ehre sei Dir.

Vor den acht furchtbaren Schrecken, böser Geister Arg,
Verdunklungen durch Verblendung und Behinderung des Allwissens
vor diesen Gefahren schützt Du, sobald wir an Dich denken,
Mutter vollkommen an Macht, - Ehre sei Dir.

Deshalb Du Zuflucht bitte ich Dich,
vor bösen Geistern, Dämonen, Krankheit und Plagen,
vor unzeitigem Tod, Alpträumen und schlimmen Zeichen,
schütz die verkörperten Wesen geschwind.

Er wohnt in den Bergen der falschen Ansicht,
des Stolz der sich selbst als erhaben hält,
mit langen Krallen voll Verachtung für andere Wesen,
der Löwe des Stolzes, - Bitte errette uns vor dieser Gefahr!

Ungezähmt vom scharfen Haken der Achtsamkeit und Klarheit
und berauscht vom verwirrenden Wein der Sinnesfreuden,
betritt er falsche Wege, und zeigt seine Stosszähne,
der Elephant der Verblendung, - Bitte, errette uns vor dieser Gefahr!

Entfacht vom Winde der falschen Wahrnehmung,
Rauchwolken des Fehlverhaltens aufwirbelnd,
hat es die Kraft, Wälder von Verdiensten niederzubrennen,
das Feuer der Wut, - Bitte, errette uns vor dieser Gefahr!

Gebunden an ihr dunkles Loch des Unwissens,
kann sie es nicht ertragen Wohlstand bei Andern zu sehen,
sondern erfüllt schnell alles mit ihrem boshaften Gift,
die Schlange der Missgunst, - Bitte, errette uns vor dieser Gefahr!

Sie durchstreifen die furchtbare Wildnis der niederen Praktiken,
und die grausige Wüste der zwei Extreme,
sie plündern die Städte und Zufluchtsorte der Freude und des Heilsamen, die Räuber
der falschen Ansicht, - Bitte, errette uns vor dieser Gefahr!

Im unerträglichen Gefängnis des Samsara,
bindet sie verkörperte Wesen die keine Freiheit besitzen
mit dem schwer zu öffnenden Schloss der Begierde
die Kette der Habsucht, - Bitte, errette uns vor dieser Gefahr!

Sie treibt uns im schwer zu durchquerenden Strom des Werdens,
von des Karmas stürmischer Böhe entfesselt,
branden Wellen von Geburt, Alter, Krankheit und Tod,
die Flut der Begierde, - Bitte, errette uns vor dieser Gefahr!

Sie wandeln im Raum der finstersten Unwissenheit,
schlimm peinigen sie, die nach Wahrheit streben,
und behindern den Weg zur Befreiung,
die Dämonen des Zweifels, - Bitte, errette uns vor dieser Gefahr!

Durch die Macht solcherlei Lobpreis und Bitten an Dich,
mögen die Dharma Praxis hindernden Umstände überwunden
werden, lass uns Leben erlangen, Verdienst, Wohlstand und Fülle
und dergleichen gute Umstände, wie wir es uns wünschen.

Mögen alle Wesen ins reine Land Sukavati geleitet
und von Amitabha empfangen werden,
und, obschon sie nicht hundert schwierige Dinge übten,
lass sie schnell den Zustand des Buddha erlangen.

Mög ich mich stets früherer Leben erinnern,
niemals getrennt sein vom Bodhi-Geist,
und über Energie verfügen, gleich dem Fliessen eines Stromes,
um so dem mächtigen Vorbild der Buddha-Kinder zu folgen.

Niemals hoffend mich selbst zu beglücken,
verpflichtet nur den Andern zu nützen,
gewähr mir was nötig ist, andern zu helfen,
Augen, Hellsichtigkeit, Beredsamkeit, Geduld und so fort.

Möge ich unverzagt in den endlosen Welten
den wahren Dharma der Siegreichen verbreiten,
und um immer zum Wohl aller fühlenden Wesen zu wirken,
lass mich schnell den Rang eines Buddha erlangen.

Von Genün Drup, dem Ersten Dalai Lama

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